Die DIG-Lübeck beteiligt sich an dem FERRY-Projekt
Während anfangs die Förderung diverser Projekte, wie die Errichtung von Meisterschulen oder die Vermittlung und Betreuung von Patenschaften, fast ausschließlich von unserer Stuttgarter Bundeszentrale wahrgenommen wurde, entwickelte sich in den letzten Jahren eine rege Beteiligung vieler DIG-Zweiggesellschaften an der Unterstützung förderungswürdiger und gemeinnütziger Projekte in Indien, meist durch Eigeninitiativen entstandene direkte persönliche Kontakte. Die Projektpartner sind registrierte NGOs (Non Government Organization) - nichtstaatliche Organisationen. Das Spektrum der von den Zweiggesellschaften mit indischen Partnerorganisationen gemeinsam geförderten sozialen Hilfsprojekte erstreckt sich auf unterschiedliche Bereiche, wie medizinische Versorgung, Schul- und Berufsausbildung und Dorfentwicklung in verschiedenen Orten in ganz Indien. Eins dieser Projekte, das den Bereich der Berufsausbildung zuzuordnen ist, ist unser Partnerprojekt FERRY.
F E R R Y ein Hilfe - zur - Selbsthilfe - Projekt in Indien
FERRY ist eine doppeldeutige Bezeichnung ..weiterlesen
- einerseits ist es die Abkürzung für den Stiftungsnamen "Foundation for Economic Rehabilitation of Rural Youth" (Stiftung zur wirtschaftlichen Rehabilitation der dörflichen Jugend), andererseits bedeutet dieses englische Wort "Fähre" - eine Fähre zu einem anderen Ufer - vom Elend zum Ufer eines besseren Lebens.
FERRY ist eine Privatinitiative von engagierten Indern aus den verschiedensten Berufsschichten und wurde 1983 in Kalkutta gegründet. Sie ist überparteilich, überkonfessionell und staatlich als gemeinnützig anerkannt.
FERRY will die Landflucht von Jugendlichen aus den bengalischen Dörfern insbesondere in die brodelnde Millionen-Metropole Kalkutta verhindern helfen und setzt die Hilfe an der Basis an: Vor Ort, in ihrem Dorf oder Nachbardorf erhalten junge unterprivilegierte Frauen und Männer, die in vielen Fällen unter der Armutsgrenze leben, in mehrwöchigen oder mehrmonatigen Trainingskursen eine praxisbezogene, einkommensorientierte Ausbildung. Sie lernen Berufe, Dienstleistungen bzw. Produkte herzustellen, die nach vorherigen, eingehenden Recherchen den dörflichen Gegebenheiten und Bedürfnissen von heute, aber auch der wirtschaftlichen Infrastruktur von morgen entsprechen soll. Darin sind auch mittellose junge Witwen, verlassene Mütter und behinderte Kinder einbezogen.
FERRY unterhält zur Zeit drei Projektzentren - SIKHIRA im Distrikt Hooghly, BAIDYAPUR im Distrikt Bardhaman, und RAMPURHAT im Distrikt Birbhum, die ca. 60, 80 bzw. 160 km nordwestlich von Kalkutta entfernt sind.
Bisher haben Hunderte von Trainingsteilnehmern/innen aus überwiegend armen und sozial benachteiligten Schichten erfolgreich an den speziell von FERRY konzipierten Ausbildungskursen teilgenommen, und zwar u.a. für
Die Zertifikate, die den erfolgreichen Teilnehmern der verschiedenen Ausbildungskurse ausgehändigt werden, werden von den staatlichen Stellen anerkannt und erleichtern somit den willigen und mutigen Jungunternehmern und auch Frauen die Beschaffung von Darlehen oder zinsgünstigen Krediten. Zur Zeit wird dieses Projekt von den DIG-Zweiggesellschaften Aachen, Bochum, Hannover, Lübeck und Wuppertal finanziell unterstützt, und zwar hauptsächlich durch Privatspenden und Sammlungen in ihren Mitglieder- und Freundeskreisen. Es finden regelmäßig Vorortbesichtigungen statt, und die korrekte Mittelverwendung wird von einem vereidigten Wirtschaftsprüfer attestiert.
Wenn Sie auch einmal in der Nähe sind, wird ein Besuch - nach vorheriger Rücksprache - willkommen sein. Kontaktadresse:
FERRY, c/o Dr. Abhijit Gupta 16 Central Park Kolkata-70 00 32 Indien Tel. +91 (0)33-24256926 Homepage:
Wenn auch Sie helfen wollen, überweisen Sie Ihre Spende für FERRY an: Deutsch-Indische Gesellschaft e.V., ZG Lübeck Sparkasse Lübeck IBAN: DE07 2305 0101 0003 3089 54 BIC: NOLADE21SPL Stichwort: "SPENDE FERRY" Alle Spenden werden in voller Höhe weitergeleitet. Falls Sie eine Spendenbescheinigung wünschen, vermerken Sie dies bitte.
Kurzbericht von Barendra K. Mallick (ZG Wuppertal)über seinen Besuch bei FERRY am 19. Februar 2011
Zusammen mit einer großen Gruppe von über 10 FERRY-Mitgliedern – darunter mehreren Vorstandsmitgliedern – reiste ich am 19. Februar 2011 mit dem Frühzug nach Rampurhat, um das Trainingszentrum zu besuchen. Auf die Ferry-Mitglieder, meistens junge engagierte Menschen von der Uni, warteten eine Menge unterschiedliche Arbeiten erledigt zu werden. Unsere Gruppe wurde von den Mitarbeitern des Zentrums begrüßt. Teilnehmer/innen des jüngst begonnenen Computer-Anwendung-Kurses (Computer Application Course) und die des Schneider- und Näh-Kurses (Tailoring & Sewing Course) waren bereits anwesend. Gegen Mittag
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kamen die Teilnehmer/Innen des Maschinenstrickerei-Kurses (Machine Knitting Course) und die Teilnehmer des Schreinerkurses (Carpentry Course) an.
Ich durfte den Computer-Anwendungs-Kurs, der seit kurzem lief, formal eröffnen. Die Ausbilder dieses Kurses sind Sudam Mandal und Chinmoy Chowdhury. Zurzeit 19 Teilnehmer, in zwei Gruppen aufgeteilt, nehmen an diesem Kurs teil. Der Kurs findet täglich für 3 Stunden und 6 Tage in der Woche – 3 Tage für jede Gruppe – statt. Der ursprünglich für 4 Monate vorgesehene Kurs ist um einen Monat verlängert worden, um trotz der Anfangsschwierigkeiten, was für einen ganz neu konzipierten Trainingskurs wie diesen nicht ungewöhnlich ist, den umfangreichen Lehrplan erfolgreich zu Ende zu bringen.
Wir führten Gespräche mit den Teilnehmerinnen des Schneider- und Nähkurses unter der Anleitung der Trainerinnen, Munni Khatun und Nimai Dutta über das Trainingsprogramm. 20 Personen nehmen an diesem Kurs teil. Unterricht findet 4 Stunden täglich an 5 Tagen in der Woche statt. Mir wurde von den Trainern auf den schlechten Zustand einiger älterer Nähmaschinen durch intensive Nutzung aufmerksam gemacht. Ich habe Ferry gebeten, die schlechten Maschinen zu ersetzen, und habe mich selbst an den Anschaffungskosten mit einer persönlichen Spende beteiligt.
Die erfolgreichen Teilnehmerinnen des 6-monatigen Strickmaschinenkurses – 23 an der Zahl – erhielten ihre Zeugnisse. Frau Farida Begum und Sabita Mondal, beide Ferry-Mitglieder und frühere Trainerinnen, haben mehrere Gruppen von Kursteilnehmerinnen ausgebildet. Zwei der erfolgreichen Teilnehmerinnen haben Strickmaschinen gekauft, eine hat bereits eine Maschine. Eine andere wird bald eine Maschine kaufen. FERRY plant, auch die Kursteilnehmerinnen an den Großaufträgen zu beteiligen.
Den erfolgreichen Teilnehmern des Schreinerkurses wurden die Zeugnisse ausgehändigt. 10 Teilnehmer absolvierten den einjährigen Schreinerkurs unter der Leitung von Ashim Mehra und Kartick Chowdhury, 9 davon haben eine feste Anstellung im Fach, und einer macht Gelegenheitsjobs. Sie verdienen zwischen 80 und 130 Rupien pro Tag.
Wir machten eine kurze Besichtigung der neu fertig gestellten Dachkonstruktion für den Schreinerkurs. Unter dem Dach auf einer Werkbank lagen diverse Schreinerwerkzeuge, säuberlich ausgestellt, darunter die drei Schreinerwerkzeuge – ein elektrischer Planer, eine elektr. Bohrmaschine und eine elektrische Säge -, die mit der zweckgebundenen Spende von der ZG Lübeck angeschafft wurden.
Einige Tage vor meiner Abreise nach Deutschland traf ich am 26. Februar mit dem Vorstand und Freunden von FERRY in Ferrys Kalkutta-Büro zusammen. Ich informierte sie, dass ich die Betreuung des Ferry-Projekts nächstes Jahr definitiv abgeben werde, und sprach ausführlich über Ferrys Aktivitäten und diskutierte mit dem Vorstand über die Zukunftsperspektiven und Einzelheiten der geplanten Vorhaben, insbesondere die Projektanträge für den Zeitraum 2011-2012.
An dieser Stelle sei nochmals betont, dass ein Besuch von Ihnen oder Ihren Mitgliedern bei FERRY immer erwünscht und willkommen ist.
Kontaktperson für FERRY in Kolkata : Nikhilesh Bhattacharya, Tel. +91 (0)33-22473186 Mobile: +91 (0)9433187388 E-Mail: myshkinbhattacharya@gmail.com
Die Textvorlage wurde der Website der ZG Wuppertal entnommen. Vielen Dank